Sensible Elfen, lustige Quatschköpfe, Couch-Potatos und rasend schnelle Athleten – all das beschreibt eine Hunderasse: Der Silken Windsprite ist ein kleiner, sportlicher Windhund mit mittellangem, seidig weichem Fell.
Diese Hunderasse stammt ursprünglich aus den USA, doch erfreut sie sich auch in Deutschland und Europa immer größerer Beliebtheit. Von der FCI ist sie nicht anerkannt, jedoch national von vielen Zuchtverbänden in Europa, unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Kurzinfo über den Silken Windsprite
Ursprungsland: | USA |
Größe: | 46 – 58 cm |
Gewicht: | 7 – 16 kg |
Lebenserwartung: | 14 Jahre und älter |
Zuchtverband: | DWZRV / VDH |
Preis: | ab 1.500 € |
So sehen Silken Windsprites aus
Der Silken Windsprite entspricht dem klassischen Bild eines Windhundes: Schlank und athletisch gebaut mit einem tiefen Brustkorb, leicht gebogenem Rücken, deutlich aufgezogener Unterlinie sowie einem langen eleganten Hals. Sein Kopf ist ebenfalls lang mit einem leichten Stopp und kleinen, gefalteten Rosenohren. Die Augen sind groß, dunkel umrandet und mit einem intensiven Blick.
Das Fell ist seidig weich und meist glatt oder leicht wellig. Besonders am Hals, an der Rückseite der Vorderbeine und Oberschenkel, an der Rute und an den Ohren ist das Haar länger.
Die Größe reicht bei Rüden von etwa 50 bis 58 cm, bei Hündinnen von 46 bis 52 cm. Das Gewicht liegt je nach Größe und Geschlecht zwischen 7 kg und 16 kg. Eine früher beschriebene Miniaturgröße existiert heutzutage nicht mehr.
Der Silken Windsprite ist ein sehr bunter Geselle, es gibt ihn in vielen Fellfarben und Kombinationen, unerwünschte Farben oder Fehlfarben gibt es nicht. Häufig sieht man rot- oder sandfarbene Hunde in allen Schattierungen. Von sattem Ziegelrot bis Cremefarben, mit oder ohne schwarzer Maske über der Nase bis hin zu den Augen oder mit Überflug von schwarzen Haaren. Ebenso gibt es rein schwarze Hunde, silber-graue, gestromte, schwarzmarkene und alle Variationen dieser Farben. Sehr beliebt sind auch Schecken aus allen Grundfarben.
Charakter des Silken Windsprite
Der Silken Windsprite ist fröhlich und immer in heiterer Stimmung, dabei aber keineswegs überdreht. Er liebt seine Menschen, ist vertrauensvoll und ein wunderbarer Begleithund. Fremden gegenüber zeigt er allerdings ein Desinteresse, was nicht mit Ängstlichkeit oder Arroganz verwechselt werden sollte.
Niemals aggressiv mit ihrer eigenen Art, sollten sie auch eine Liebe und Hingabe gegenüber ihren menschlichen Begleitern zeigen. Ein hochmütig distanziertes Temperament ist nicht typisch.
Im Haus ist der Silken Windsprite sehr ruhig, fast katzenhaft. Er schläft gerne erhöht und auf möglichst weichen Kissen, trotz seines Fells auch gerne mal unter einer Decke. Der beste Platz für einen Silken Windsprite ist das Bett seiner Menschen – hier fühlt er sich wohl und sicher.
Der sportliche Windhund zeigt sich erst draußen auf der großen Wiese. Dann wird gelaufen, gesprungen und gespielt was das Zeug hält, am liebsten zusammen mit anderen Hunden, die das schnelle Tempo mithalten können. Obwohl der Silken Windsprite sehr tritt- und geländesicher ist, ist bei unebenem Feld und besonders bei nahen Straßen Vorsicht geboten: Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h ist ein gewisses Verletzungsrisiko gegeben.
Der Jagdtrieb des Silken Windsprite ist oft eher mäßig ausgeprägt. Zwar reagieren sie stark auf Bewegungsreize, doch Dank ihrer Verbundenheit lassen sie ihren Menschen nur ungern außer Sicht und überlegen deshalb zweimal, bevor sie lossprinten. Mit Rückruftraining und etwas Voraussicht sind so oft auch Spaziergänge ohne Leine möglich.
Das Motto des Silken Windsprite lautet „Alles kann, nichts muss„. So lässt er sich leicht für verschiedene Aktivitäten begeistern, ein ehrgeiziger Sportler ist er jedoch nicht. Mit Druck und Ungeduld erreicht man nichts, sondern verschreckt den sensiblen Freigeist nur, der auch gerne eine Prise Sturheit an den Tag legt.
Viele lernen schnell verschiedene Tricks und machen etwas Obedience-Sport oder Dogdancing mit ihren Menschen, andere zeigen ihre Wendigkeit auf dem Agility-Parcours oder laufen auf der Rennbahn und beim Coursing.
Der Silken Windsprite bellt wenig, allenfalls wenn er aufgeregt ist und beim Spiel. Ein Kläffer ist er nicht, jedoch spricht, grummelt und gurrt er ganz gerne mit seinen Menschen.
Haltung
Der Silken Windsprite ist sehr menschenbezogen und braucht unbedingt Familienanschluss, viel Ansprache und Körperkontakt. Oftmals fällt es ihm schwer entspannt alleine zu bleiben.
Obwohl, oder gerade weil er sich sehr gut den unterschiedlichen Lebensumständen seiner Menschen anpasst, liebt er Routine. Ständig wechselnde Tagesabläufe und Bezugspersonen mag er nicht.
Entgegen der landläufigen Meinung brauchen Windhunde nicht extrem viel Auslauf. Jedoch brauchen Silken Windsprites täglich Freilauf und die Möglichkeit ihre langen Beine zu strecken. Sie begleiten ihre Menschen gerne auf Wanderungen oder auch mal auf kürzeren Fahrradtouren, doch sind sie keine Extremsportler.
Gerade bei ungemütlichem Wetter und Regen bleiben einige lieber Zuhause im warmen Körbchen.
Häufig werden Silken Windsprites im Rudel von zwei und mehr Hunden gehalten. Das kommt ihrem sozialen Charakter sehr entgegen und so ist immer jemand zum Schmusen und Spielen da. Auch bei der Haltung von mehreren Rüden kommt es selten zu Problemen.
Gesundheit
Silken Windsprites sind trotz ihrer zarten Statur robuste Hunde. Sie werden durchschnittlich 12 – 14 Jahre alt, aber auch 16 Jahre und mehr sind keine Seltenheit. Zwei bekannte Erbkrankheiten sind zu beachten; eine Arzneimittelunverträglichkeit (MDR1-Gendefekt) und eine Augenerkrankung (Collie Eye Anomaly).
Geschichte und Ursprung
Die noch junge Hunderasse ist in den USA entstanden, wahrscheinlich in den 1970ern. Seit 2002 werden Silken Windsprites in Deutschland und Europa gezüchtet. Ende 2014 wurden sie vom Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) national anerkannt und werden inzwischen in vielen Ländern Europas gezüchtet.
Der Rassename
Der Name Silken Windsprite bedeutet übersetzt Seidiger Windkobold (oder -Elf). So wird er ausgesprochen:
Silken, wie der Vorname Silke nur mit N hintendran, Wind wie die Luftbewegung und Sprite wie die bekannte Limonade von Pepsi.
Liebevoll werden sie von ihren Besitzern auch einfach Flusen oder Kobolde genannt.
Manchmal wird synonym zu Silken Windsprite der Begriff Langhaar Whippet verwendet. Was es mit den beiden Bezeichnungen auf sich hat, ob es unterschiedliche Rassen oder Züchtungen sind, wird in diesem Artikel erklärt:
Silken Windsprite Welpe kaufen
Es gibt verschiedene Zuchtvereine für Silken Windsprites. Der größte mit den meisten Züchtern ist der Windhundverband DWZRV innerhalb des VDH.
Außerdem gibt es seriöse Zuchtvereine im europäischen Ausland, wo der Silken Windsprite ebenfalls als Rasse anerkannt ist: Österreich, Schweiz Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen, Belgien und die Niederlande.
Vorsicht ist geboten bei Kleinanzeigenportalen und Zoohandlungen. Oftmals werden dort Hunde für viel Geld angeboten, die nur so ähnlich aussehen.
Wer Wert legt auf einen seriösen Züchter, liebevolle Aufzucht der Welpen, Gesundheit der Elterntiere und unabhängige Kontrollen der Zuchtstätte, sollte den Züchter sorgsam auswählen.
Ich bin ganz „hin und weg“! Bin immer ein Salukifan gewesen und finde auch im Silken Windsprite eine Rasse, die mir außerordentlich gefällt! Sehr schöes Rasseporträt! Ich werde mich weiterhin mit dieser schönen Rasse auseinandersetzen. Elouisa
Vielen Dank 🙂
Zum richtigen Kennenlernen empfehle ich gerne die Jahrestreffen des Silken Windsprite Club: https://www.silkenwindsprite-club.de/termine/
Liebe Grüße
eine sehr gute , informative darstellung der rasse !
ich bin seit jahrzehnten salukihalter und fan . wir möchten uns aber á la long größen und
gewichtsmäßig bei einem neuen hund verkleinern .
ich werde mich mit der rasse weiter beschäftigen .
noch etwas unsicher bin ich auf grund der noch sehr uneinheitlichen optik .
die ohrform ist sehr verschieden , auch der ausdruck .
das wesen kenne ich persönlich erst wenig .
begegnet bin ich ihm als völlig langweiligen , desinteressierten hund bei einer feier.
praktisch – der hund saß ohne leine irgendwie rum .
auch bei einem besuch bei einer züchterin waren sie wenig bis gar nicht “ vorhanden „.
das kann die haltung allerdings sehr erleichtern .
ich mache mich weiter schlau …..
Hallo Louisa,
das zurückhaltende, reservierte Verhalten gegenüber Fremden ist völlig normal. Aber es stimmt, dass es in Optik und Wesen eine gewisse Bandbreite gibt
Zum richtigen Kennenlernen der Rasse kann ich dir das Jahrestreffen des SWC ans Herz legen: https://www.silkenwindsprite-club.de/termine/ Auch eine weitere Anreise lohnt sich!
Liebe Grüße