Riesenschreck: Merlin ist weg!

Es gibt Tage und Erlebnisse, für die wünscht man sich einen Reset-Knopf oder das Blitzdings aus Men in Black. So ein Tag war der vergangene Donnerstag: Merlin war spurlos verschwunden.

Bei sonnigem Wetter mit unterschwelliger Gewitterstimmung genossen die Hunde einen gemütlichen Nachmittag: Erst Sonnenbaden im Garten, dann abkühlen im Wohnzimmer und wieder von vorne.

Alle paar Minuten hatte ich sie im Blick, doch Cooper und Calisto standen etwas bedröppelt im Wohnzimmer, als Merlin plötzlich verschwunden war. Auf Rufe reagierte er nicht, auch im Garten war er nicht zu sehen.

Noch kein Grund zur Panik, denn wir mussten schon öfter eine ganze Weile nach ihm suchen, wenn er sich wieder ein schönes verstecktes Ruheplätzchen zum Schlafen ausgesucht hatte.

Doch nachdem wir Haus und Garten mehrfach abgesucht hatten, machte sich die Angst breit.

Merlin war nicht mehr da.

Merlin war verschwunden.

Wie und warum konnten wir uns nicht erklären, doch wir suchten die nähere Umgebung ab. Furchtbare Bilder kamen uns in den Sinn. Merlin gestohlen, Merlin verletzt am Straßenrand, Merlin für immer spurlos verschwunden.

Gerade bevor wir ihn bei der Polizei als vermisst melden wollten, erinnerte ich mich an die Geschichte, als uns vor ziemlich genau einem Jahr ein fremder Hund zulief.

Durch einen regionalen Tierschutzverein bekamen wir damals schnell und unkompliziert Hilfe und über deren Facebook-Seite wurde die Fundmeldung vielfach geteilt, sodass der Hund sehr schnell an seine Besitzer zurück vermittelt werden konnte.

Und genau da fand ich Merlin!

Kurz darauf konnten wir ihn bereits abholen.

Im Nachbarort entdeckte ihn eine Familie in ihrem Vorgarten. Etwas verstört ließ er sich einfangen und sichern. Er wurde bestens versorgt und direkt als Fundhund bei der Polizei, Tasso und dem Tierschutz gemeldet.

Das war etwa zu der Zeit, als ich noch dachte, er hätte sich nur irgendwo versteckt. Die Strecke von etwa 3 km muss er wie ein geölter Blitz in wenigen Minuten gerannt sein!

Dabei hatte er wahnsinniges Glück, denn er muss mehrere Straßen, unter anderem eine Bundesstraße, überquert haben – dank des Feiertags mit weniger Verkehr. Auch hatten wir großes Glück, dass er ausgerechnet bei Hundefreunden im Garten landete, die sich direkt um ihn kümmerten und ihren Fund meldeten.

Wir sind wahnsinnig glücklich und dankbar, dass Tierfreunde keine Feiertage kennen und sich so engagiert um Merlin gekümmert haben!

Gerade, als wir ihn ins Auto luden, brach ein kurzes, aber sehr heftiges Sommergewitter los. Nicht auszudenken, wenn er bei diesem Wetter noch draußen umhergeirrt wäre. Doch zuhause wartete bereits ein wunderschöner Regenbogen auf uns.

Etwas schneller hätten wir Merlin wieder in die Arme schließen können, wenn wir ihn beim kleinsten Verdacht seines Verschwindens bereits als vermisst gemeldet hätten. Auch ein Halsband mit Hundemarke wäre hilfreich gewesen, allerdings tragen Merlin, Calisto und Cooper Zuhause keine Halsbänder, aufgrund der Verletzungsgefahr.

Warum Merlin ausgebüxt ist, können wir uns immer noch nicht erklären. Dass er einfach einen netten Spaziergang machen wollte, scheint unwahrscheinlich, angesichts der Mittagshitze und der Geschwindigkeit, mit der er unterwegs gewesen sein muss.

Vielleicht hatte auch er auch keine Lust auf den Tierarztbesuch zum „Senioren-Check“ am nächsten Tag, von dem ich ihm schon am Morgen erzählt habe.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er sich bei einem Donnergrummeln oder einem anderen lauten Geräusch wahnsinnig erschreckt hat und in Panik das weite suchte, anstatt im Haus Schutz zu suchen.

Doch WIE er überhaupt aus dem Garten ausgebrochen ist, bleibt ein Rätsel. Ein Sprung über den 1,60 cm hohen Zaun scheint sehr unwahrscheinlich und ein Loch konnten wir bisher nicht finden.

Bis der Zaun nun abschließend kontrolliert und vorsichtshalber verstärkt wurde, haben die Vierbeiner jedenfalls „Hausarrest“ und dürfen das schöne Sommerwetter nicht im Garten, sondern leider nur im Haus oder auf dem Dachbalkon genießen.

Merlin hat sein Abenteuer gut überstanden, außer etwas Ruhe und Erholung fehlt ihm nichts – und die können wir jetzt alle gut gebrauchen.