Krallen schneiden beim Hund: mit diesen Tricks klappt´s 👈 [Werbung]

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  • Beitrags-Kategorie:Pflege
  • Beitrags-Kommentare:2 Kommentare
  • Beitrag zuletzt geändert am:31. August 2022

Krallen schneiden ist ein wichtiger Teil der Hundepflege und wird doch viel zu oft vernachlässigt. Aus verständlichem Grund, denn viele Hunde mögen das Geknipse an den sensiblen Pfoten gar nicht und wenn ihre Menschen dabei noch unsicher und gestresst sind, beginnt ein Teufelskreis.

Aber STOPP, denn hier erfährst Du alles, was Du zum Thema entspanntes Krallen schneiden beim Hund wissen musst. Mit diesen Tipps und Tricks klappt es bestimmt.

Wie oft muss ich meinem Hund die Krallen schneiden?

Wie oft Du Deinem Hund die Krallen schneiden musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist von Hund zu Hund verschieden. Manche Hundehalter berichten, dass sie ihrem Hund nie die Krallen schneiden, da diese sich beim Spazierengehen von alleine ablaufen. Ehrlich gesagt kann ich das kaum glauben, denn zumindest die Daumenkralle, die an der Innenseite der Vorderbeine etwas weiter oben liegt, berührt beim Laufen kaum den Boden.

Bei meinen vier Hunden ist die Zeitspanne, nach der ich die Krallen schneiden muss, etwas unterschiedlich: Bonsai, dem jüngste und aktivste, muss ich einmal in der Woche, spätestens alle zwei Wochen, die Krallen kürzen. Bei den anderen dreien reicht locker alle zwei Wochen, spätestens einmal im Monat. Die Krallen der Vorderpfoten kann ich bei allen immer etwas mehr kürzen, als an den Hinterpfoten.

Wann sind die Krallen zu lang?

Zu lange Krallen können auf Dauer zu Fehlbelastung und Haltungsschäden führen. Daher solltest Du darauf achten, dass die Hundekrallen nicht länger sind, als der Ballen.

Wenn der Hund auf festem Untergrund steht, sollten die Krallen den Boden nicht berühren. Wenn bei Hunden mit langem Fell an den Pfoten die Krallen deutlich zu sehen sind, sind sie wahrscheinlich zu lang.

Klicken die Krallen, wenn der Hund über Laminat oder Kacheln läuft, heißt das übrigens gar nichts. Denn beim Laufen und Abrollen der Pfoten, berühren auch kurze Krallen den Boden. Allerdings wirst Du merken, dass sich zu lange Krallen und frisch gekürzte Krallen ganz anders anhören :-))

Wie weit darf man Krallen schneiden?

Krallen selber schneiden ist gar nicht so schwierig. Die Krallen selbst bestehen aus Horn, wie die menschlichen Fingernägel, das Schneiden tut dem Hund also nicht weh, solange Du nicht zu weit kürzt.

Schneide die Kralle in mehreren kleinen Scheiben von wenigen Millimetern. Achte darauf, wie die Kralle aussieht. Sobald Du einen dunkleren Punkt in der Kralle erreicht hast, schneidest Du nicht weiter. Das ist das erste Anzeichen, dass Du den empfindlichen Nerven und Blutgefäßen in der Kralle, dem sogenannten „Leben“ nahekommst. Würdest Du jetzt weiter schneiden, würdest Du Deinem Hund weh tun und die Kralle bluten.

Verletzungsgefahr beim Krallen schneiden und wie Du sie vermeidest

Um den Hund beim Krallen schneiden nicht zu verletzen, musst Du nur wenig beachten:

  • Schneide die Krallen besser stückchenweise in kleinen Scheiben, anstatt einmal ein großes Stück abzuschneiden
  • Achte auf die ersten Anzeichen der Nerven und Blutgefäße
  • Verwende stets eine scharfe und saubere Krallenzange, denn ein abgenutztes Werkzeug drückt und quetscht mehr, als es schneidet
  • Halte die Pfote Deines Hundes bestimmt, aber nicht zu fest

Keine Panik, falls Du doch zu weit geschnitten hast. Ein sogenannter Alaunstift stoppt die Blutung innerhalb von Sekunden.

Tipps und Tricks zum Krallen schneiden

Krallen schneiden ist für die meisten Hunde (und ihre Menschen ;)) eine eher unangenehme Beschäftigung. Daher solltest Du umso mehr darauf achten, gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu gehören Geduld, Zeit und Ruhe. Aber auch die richtigen Werkzeuge. Besonders wichtig, wenn Du Deinem Hund die Krallen schneidest, ist natürlich gute Sicht und genügend Licht, damit Du Deinen Hund nicht versehentlich verletzt.

Ich habe mir dafür extra eine Stirnlampe zugelegt, damit ich beide Hände frei habe zum Pfoten halten und für die Krallenzange. Sieht witzig aus, ist aber wirklich praktisch. Übrigens auch zum Entfernen von Zecken oder beim Spazierengehen in der Dämmerung (gerade mit mehreren Hunden an der Leine).

Bei langhaarigen oder rauhaarigen Hunden empfiehlt es sich, vor dem Krallen schneiden das Fell an den Pfoten zu kürzen, vorne und an den Seiten. Zur Fellpflege gehört auch das Ausscheren zwischen den Pfotenballen, damit sich dort weniger Dreck sammelt. Dafür habe ich extra eine Hundeschermaschine.

Wenn Du das Fell an den Hundepfoten aber nicht kürzen möchtest, kannst Du ein einfaches Obstnetz zur Hilfe nehmen. Viele Früchte, wie Pfirsiche oder Zitronen, werden in Netzen verpackt, die zuhause nur im Müll landen.

Stülpe Deinem Hund so ein Obstnetz über die Pfote und Du wirst sehen, wie die Krallen durch die Maschen passen, aber das Fell zurückgehalten wird. So hast Du viel bessere Sicht auf die Krallen und siehst ganz genau, wie weit Du schneiden oder feilen kannst.

Welches ist die beste Krallenzange für Hunde?

Über die Jahre habe ich schon so einige Krallenzangen für Hunde ausgetestet. Es gibt kleine, große, welche mit fancy Eigenschaften, wie integriertem Licht (was irgendwie doch nichts hilft) und Abstandshaltern (die auch nichts nutzen oder nur die Sicht versperren).

Ich könnte hier ganz teure Krallenzangen empfehlen, aber ganz ehrlich: Ich nutze ein super günstiges, aber gutes Modell und tausche diese Krallenzange regelmäßig aus, wenn sie stumpf wird.

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Alternative: Krallen schneiden ohne Krallenschere

Statt die Hundekrallen zu schneiden, kannst Du sie auch kürzer feilen, per Hand oder mit einem elektrischen Fräser oder Dremel. Das ist auch zusätzlich sinnvoll nach dem Schneiden, um die scharfen Ecken und Kanten zu entfernen.

Elektrische Fräser gibt in vielen Modellen und sehr unterschiedlichen Preisklassen. Dabei gibt es verschiedene Vor- und Nachteile zu beachten. Ich habe seit Jahren diesen elektrischen Fräser im Einsatz.

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Wenn Du die Krallen nur wenig feilen musst, benötigst Du nicht unbedingt ein elektrisches Gerät. Eine große Hornhautfeile ist perfekt für den letzten Schliff bei der Hundemaniküre geeignet. Die gibt es für unter 1 Euro im Drogeriemarkt und hält ewig.

Krallen kürzen mit dem Kratzbrett

Das Kratzbrett ist eine tolle Alternative zum Krallen schneiden, besonders für Hunde, die ängstlich oder aggressiv auf die Krallenschere reagieren und sich nicht gerne an den Pfoten anfassen lassen.

Am Kratzbrett kürzt sich Dein Hund spielerisch selbst die Krallen. Die meisten Hunde lernen das Kratzen am Brett bereits nach wenigen Minuten und haben großen Spaß dabei.

Erfahre hier mehr zum Kratzbrett für Hunde und wie Du mit Deinem Hund das Scharren am Brett trainierst.

Hilfe, mein Hund hat Angst beim Krallen schneiden!

Hat Dein Hund Angst vorm Krallen schneiden, lässt sich nicht gerne an den Pfoten anfassen oder ergreift schon beim Anblick der Krallenschere die Flucht, ist es Zeit etwas zu unternehmen. Auch mit einem ängstlichen Hund kannst Du trainieren und ihm (und Dir!) das Krallen schneiden angenehmer machen.

Zunächst kannst Du herausfinden, ob Dein Hund nur auf die Krallenschere ängstlich reagiert, sich aber vielleicht ganz entspannt die Krallen feilen lässt.

Mit ganz vielen Leckerlis und natürlich viel Ruhe und Geduld lässt sich auch ein ängstlicher Hund ans Krallen schneiden gewöhnen

So gewöhnst Du Deinen Hund ans Krallen schneiden

Am besten trainierst Du mit Deinem Hund schon von Anfang an, ab dem Welpenalter, das entspannte Krallen schneiden. Nach der Anleitung in Medical Training für Hunde habe ich mit Bonsai von Anfang an geübt, mit dem Ergebnis, dass er von sich aus kommt, wenn er die Krallenschere sieht 🙂

Das Training bestand aus ganz vielen kleinen Schritten, die nach und nach eingeübt und jeweils mit Leckerlis belohnt wurden:

  1. Entspannt in der gewünschten Position liegen (z.B. auf der Seite)
  2. Das Anfassen der Pfote
  3. Berühren der Pfote mit der Krallenschere
  4. Pfote halten und Berühren der einzelnen Kralle mit der Krallenschere
  5. Schneiden der Kralle

Dieses Buch kann ich wirklich nur empfehlen, es beschreibt alle Schritte im Detail, nicht nur zum Krallen schneiden, sondern auch für entspannte Tierarztbesuche und andere Pflegebehandlungen, bei denen der Hund ängstlich reagieren könnte.

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Maike Müller

Hallo, ich bin Maike. Auf GoldenMerlo blogge ich über Pflege, Ernährung, und Gesundheit von Hunden und teile Tipps, Lifehacks und einfache DIYs rund um den Hund. Außerdem erfährst Du hier alles Wissenswerte über die seltene Windhundrasse Silken Windsprite und die drei Rüden Calisto, Cooper und Bonsai.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Avatar
    Frederik

    Wir haben uns das noch nicht zugetraut;)

  2. Avatar
    Arthur

    Liebe Maike,

    Ich bin sehr dankbar für diesen umfassenden Ratgeber zum Thema „Krallen schneiden bei Hunden“. Deine Tipps und Anleitungen haben uns wirklich sehr geholfen. Ich war mir immer unsicher, wie oft ich meinem Hund die Krallen schneiden sollte und wie ich es richtig mache, ohne ihn zu verletzen. Dank deiner Ratschläge fühle ich mich jetzt viel sicherer und kann sehen, dass mein Hund auch entspannter ist.

    Besonders hilfreich fand ich deine Vorschläge zur Gestaltung des Umfelds für das Krallenschneiden. Das mit der Stirnlampe ist eine großartige Idee! Es hat wirklich einen Unterschied gemacht, beide Hände frei zum Halten der Pfoten und für die Krallenzange zu haben. Ich kann jetzt viel besser sehen, was ich tue, und ich glaube, mein Hund spürt, dass ich sicherer bin, was ihm hilft, sich zu entspannen.

    Auch deine Empfehlungen zum Training mit einem ängstlichen Hund waren sehr wertvoll. Mein Hund war immer nervös, wenn er die Krallenschere sah, aber mit viel Geduld, Ruhe und natürlich vielen Leckerlis haben wir es geschafft, ihm die Angst zu nehmen. Er lässt sich jetzt viel leichter die Krallen schneiden und es ist eine weniger stressige Erfahrung für uns beide.

    Nochmals vielen Dank für deine ausgezeichneten Ratschläge. Sie haben wirklich einen Unterschied in unserer Routine gemacht und ich bin sicher, dass sie vielen anderen Hundebesitzern helfen werden.

    Mit freundlichen Grüßen, Arthur

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